Wer meldet sich?
Bei Wahl des Notrufes 112 meldet sich die Rettungsleitstelle, im Bereich des Ammerlandes ist es die Großleitstelle Oldenburger-Land. Diese Rettungsleitstelle koordiniert den Rettungsdienst in den vier Landkreisen Ammerland, Cloppenburg, Oldenburg und der Wesermarsch. Weiterhin werden die Notrufe der Städte Delmenhorst und Oldenburg bearbeitet.
Die Mitarbeiter in einer Rettungsleitstelle werden als Disponenten bezeichnet. Der Disponent muss durch den Notruf eine Einsatzentscheidung treffen und Kräfte des Rettungsdienstes oder der Feuerwehr alarmieren. Weiterhin muss er je nach Einsatzanlass weitere Kräfte informieren. Beispielsweise die jeweilige untere Wasserbehörde, wenn Kraftstoffe nach einem Unfall auslaufen. Der Disponent nutzt zur Koordinierung umfangreiche technische Hilfsmittel. Neben mehreren Funkkanälen und Karten, unterstützt auch das Einsatzleitsystem den Disponenten.
Die Arbeit des Disponenten ist von Zeitdruck und großer Komplexität gekennzeichnet. Oft müssen in wenigen Sekunden Entscheidungen über lebensrettende Maßnahmen getroffen werden. Der Disponent ist weiterhin dazu angehalten, Maßnahmen der Ersten-Hilfe bereits am Telefon anzuleiten. Dies ist ein wichtiger Aspekt seiner Arbeit, der in den letzten Jahren einen immer größeren Stellenwert erhalten hat. Im Falle eines Herz-Kreislauf-Stillstandes führt der Disponent den Anrufer durch die Herzlungen-Wiederbelebung, bis der Rettungsdienst eintrifft. Hierdurch werden mehr Menschen gerettet und überstehen einen Herz-Kreislauf-Stillstand häufiger ohne große Beeinträchtigungen.
Neben einer Ausbildung als Rettungsassistent oder Notfallsanitäter ist ein kommunaler Leitstellendisponent auch Feuerwehrmann. Er verfügt über mehrere Jahre Berufserfahrung im Einsatzdienst. Darüber hinaus wurde er mehrere Wochen geschult, um Notrufe strukturiert annehmen zu können.