Rettungsdienst Ammerland GmbH
Dienstag, 06. März 2018 | Thema: Aktuelles, Aus dem Alltag

Gemeindenotfallsanitäter – Pilotprojekt im Oldenburger Land zur Entlastung der Notfallversorgung

P R E S S E M I T T E I L U N G

Gemeinsame Pressemitteilung
Berufsfeuerwehr der Stadt Oldenburg, Deutsches Rotes Kreuz Cloppenburg, Malteser Hilfsdienst gGmbH Stadt Oldenburg und Landkreis Vechta und Rettungsdienst Ammerland GmbH.

Gemeindenotfallsanitäter – Pilotprojekt im Oldenburger Land zur Entlastung der Notfallversorgung

Neben der hohen Belastung der Notaufnahmen in den Kliniken, sieht sich auch der Rettungsdienst im Oldenburger Land durch steigende Einsatzzahlen belastet. Bei einem Großteil dieser Einsätze ist jedoch eine notfallmedizinische Versorgung durch den Rettungsdienst nicht erforderlich, sondern es fehlt an einer Alternative, welche dem Patienten in seiner zwar für ihn unklaren, aber oft nicht lebensbedrohlichen Situation, professionell unterstützt.

Vor diesem Hintergrund hat sich eine Projektgruppe gebildet. Zu dieser gehören die Berufsfeuerwehr Oldenburg, das Deutsche Rote Kreuz Cloppenburg, der Malteser Hilfsdienst Oldenburg und Vechta und der Rettungsdienst Ammerland GmbH. Eine wichtige Anforderung war, dass die Hilfe für den Bürger weiterhin aus einer Hand, also ebenfalls durch den Rettungsdienst organisiert und durch die Rettungsleitstelle eingesetzt wird. Damit bleibt sichergestellt, dass auch bei akuten Krankheitsbildern die Rettungskette ohne Verzögerungen funktioniert. Nach 2-jähriger Planungs- und Entwicklungsphase wechselt dieses durch die Krankenkassen finanzierte Projekt mit dem Arbeitstitel „Gemeindenotfallsanitäter“ nun in die Umsetzungsphase. Bereits nach den Sommerferien werden die ersten zukünftigen Gemeindenotfallsanitäter ihre intensiven Vorbereitungen auf ihr neues Aufgabengebiet beginnen. Hierzu arbeiten das Malteser Schulungszentrum Nellinghof und die Rettungsdienstschule der Berufsfeuerwehr Oldenburg eng zusammen. Neben einer fundierten schulischen Ausbildung ist auch ein umfangreiches praktisches Training in verschiedenen Bereichen der Versorgung von kranken Menschen vorgesehen. Zur Unterstützung in der Einsatzsituation kann der Gemeindenotfallsanitäter auf telemedizinische Unterstützung aus dem Klinikum Oldenburg zurückgreifen.

Die Rettungsleitstelle setzt den Gemeindenotfallsanitäter bei einem unklaren Hilfeersuchen unterhalb der Notfallschwelle als medizinische Fachkraft vor Ort ein und verschafft sich somit ein klares Bild. Vor Ort leistet der Gemeindenotfallsanitäter direkte Hilfestellung und greift bei Bedarf auf das Netzwerk der ambulanten Versorgung zurück. Somit ist es zukünftig nicht mehr erforderlich bei niederschwelligen Einsätzen direkt einen Rettungswagen zu entsenden.

Das Projekt hat eine zweijährige praktische Erprobungsphase, in der es durch die Universitäten Oldenburg und Maastricht, sowie das Klinikum Oldenburg wissenschaftlich begleitet und evaluiert wird.

Die niedersächsischen Krankenkassen und die beteiligten Rettungsdienste erwarten durch das Projekt eine deutliche Reduzierung unnötiger Einsätze in der Notfallrettung.

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