Rettungsdienst Ammerland GmbH
Montag, 14. Januar 2019 | Thema: Aktuelles, Allgemein, Aus dem Alltag

Gemeinde-Notfallsanitäter im Einsatz

Erfolgreicher Abschluss der Weiterbildung

Am 02.01.2019 ist am Standort der Rettungswache Bad Zwischenahn der „Gemeinde-Notfallsanitäter“ in den aktiven Dienst gegangen. Dieses bundesweit einmalige Projekt soll ab jetzt den Rettungsdienst entlasten, dessen Einsatzzahlen in den vergangenden Jahren in erheblichem Maße gestiegen sind. Sechs Mitarbeiter nehmen diesen Dienst nun rund-um-die-Uhr von Bad Zwischenahn aus wahr.

Dieses Pilotprojekt soll dazu dienen, eine Vielzahl von Alarmierungen, bei denen eine notfallmedizinisches Versorgung durch den Rettungsdienst nicht erforderlich ist, aus der Ressource „Rettungswagen“ zu verlagen. Bisher fehlte dem Rettungsdienst eine wirkliche Alternative, Hilfeersuchenden in ihrer zwar für sie unklaren, aber oft nicht lebensbedrohlichen Situation professionell zu unterstützen.

Vor diesem Hintergrund ist das durch die Krankenkassen finanzierte Projekt „Gemeinde-Notfallsanitäter“ von mehreren Partner gemeinsam entwickelt worden. Neben der Rettungsdienst Ammerland GmbH ist auch die Berufsfeuerwehr Oldenburg, das Deutsche Rote Kreuz Cloppenburg und der Malteser Hilfsdienst an den Standorten Oldenburg (Stadt) und Vechta beteiligt.

Das System ist Teil des Rettungsdienstes und wird durch die Großleitstelle Oldenburger-Land bzw. die Rettungsleitstelle Vechta eingesetzt. Eine direkte Anforderung durch Dritte ist nicht vorgesehen. Der Einsatz ergibt sich, wie generell im Rettungsdienst, aus der Notrufbewertung. Damit bleibt sichergestellt, dass die Rettungskette bei akuten Krankheitsbildern ohne Verzögerung funktioniert.

Bei unklaren Hilfeersuchen, die unterhalb der Notfallschwelle liegen, setzt die Rettungsleitstelle den Gemeinde-Notfallsanitäter ein. Als medizinische Fachkraft vor Ort verschafft sich dieser ein klares Bild über die Lage. Ziel ist es, bei niederschwelligen Einsätzen nicht direkt einen Rettungswagen entsenden zu müssen, der in vielen Fällen auch nicht erforderlich ist.

Vor Ort greift der Gemeinde-Notfallsanitäter auf ein Netzwerk von Möglichkeiten auch der ambulanten Versorgung zurück, indem er Kontakt zu entsprechenden Stellen oder auch dem hausärztlichen Dienst aufnimmt. Zur Unterstützung in der Einsatzsituation kann der Gemeinde-Notfallsanitäter auch auf telemedizinische Unterstützung aus dem Klinikum Oldenburg zurückgreifen.

Dieses auf zwei Jahre angelegte Forschungsprojekt wird durch die Universitäten Oldenburg und Maastricht (NL) sowie durch das Klinikum Oldenburg wissenschaftlich begleitet und evaluiert.

Kommentare sind geschlossen.